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Scientific Abstract – The Transaction Cost Theory

Einleitung

The Transaction Cost Theory, dt. Transaktionskostentheorie, ist eine Organisationstheorie der neuen Institutionenökonomik, bei der der Vertrag als Organisationsform im Mittelpunkt der Forschung steht. Sie untersucht warum bestimmte Transaktionen, in bestimmen institutionellen Arrangements, effizienter als andere abgewickelt und organisiert werden. Dabei geht sie von der Annahme aus, dass jedes Handeln in einer Marktwirtschaft mit Kosten verbunden ist.

Historie

Die Transaktionskostentheorie basiert auf den Arbeiten von John R. Commons aus dem Jahr 1931, der als erster anführte das die Ökonomie auf Transaktionen basiert, und Ronald Coase aus dem Jahr 1937, die sich mit der Frage beschäftigte „Warum es überhaupt Unternehmen gibt“ .

Kenneth Arrow prägte im Jahre 1969, durch seine theoretischen Arbeiten, den Begriff der Transaktionskosten.

Eine zusammenfassende und detaillierte Beschreibung der Transaktionskostentheorie wurde von Oliver Williamson, durch eine Abhandlung aus dem Jahre 1985, gegeben.

Definition

Eine Transaktion ist eine Übertragung von Verfügungsrechten an Sachgütern und Dienstleistungen, also eine explizite oder implizite Vertragsverhandlung über Güter und Leistungen. Sie bilden die Grundeinheiten der Analyse in der Transaktionskostentheorie und finden in der Regel vor dem materillen Güteraustausch statt. Nach Kenneth Arrow sind Transaktionskosten, Kosten die nicht an Vor- oder Zwischenprodukten sowie der Faktorleistung beteiligt sind.

Laut Williamson sind Transaktionen dann effizient, wenn die Summe aus Produktions- und Transaktionskosten am geringsten sind.

Es wird bei den Kosten zwischen „Ex ante“ und „Ex post“ Kosten unterschieden.

„Ex ante“-Transaktionskosten entstehen vor der eigentlichen Transaktion z.B. im Zusammenhang mit den Verhandlungen, der Informationsbeschaffung und der Vertragsausarbeitung.

„Ex post“-Transaktionskosten entstehen er nach der Transaktion z.B. durch die Überwachung oder nachträgliche Anpassungen, dabei sind diese Kosten meistens höher und deshalb bedeutsamer.

Desweiteren besteht die Einteilung der Kosten nach Art der Leistung. Hierbei wird zwischen feste Kosten, die bei der Errichtung des institutionellen Arrangements entstehen, und variablen Kosten, die abhängig von Anzahl und Volumen der Transaktionen sind, unterschieden.

Verhaltensannahmen

Bei der Transaktionskostentheorie wird den Vertragspartnern ein bestimmtes Verhalten unterstellt.

Aufgrund kognitiver Aufnahme und Verarbeitungsgrenzen können Akteure nur unvollkommen ökonomisch rational Handeln und haben somit eine beschränkte Rationalität.  Auch wird davon ausgegangen das die Akteure ihre eigenen Interessen zur eigenen Gewinnmaximierung durchsetzen möchten und dadurch opportunistisch Handeln. Desweiteren wird eine Risikoneutralität beider Akteure angenommen, d.h. das beide Akteure das gleiche Risiko bei einer Transaktion haben.

Einflüsse auf Kosten

Die Höhe Transaktionskosten werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

Zum einen wird sie von der Faktorspezifität beeinflusst, die aussagt, dass spezialisiertes Kapital mehr erwirtschaftet. Hier wird zwischen der räumlichen, die Wahl eines günstigen Standortes, und der physischen Spezifität, spezielle Investitionen in Maschinen und Wissen nur für eine Transaktion, unterschieden. Durch eine höhere Faktorspezifität sinken die Produktionskosten, aber die Abhängigkeit ggü. des Transaktionspartners steigt. Bei einem Wechsel des Partners würden die Kostenvorteile vernichtet, weswegen die Risiken abgesichert werden müssen. Notwendige vertragliche Vereinbarungen lassen die Transaktionskosten steigen.

Durch begrenzten und unterschiedlichen  Wissenstand der Transaktionspartner entsteht Unsicherheit, die die Transaktionskosten, aber nicht die Produktionskosten, steigen lässt. Hierbei wird die Ungewissheit über zukünftige Umweltzustände parametrische Unsicherheit genannt. Die Ungewissheit ggü. möglichen opportunistischen Verhaltens des Partner wird als Verhaltensunsicherheit bezeichnet.

Die Häufigkeit der Transaktionen beeinflusst auch die Kosten, da mit zunehmend identischen Transaktionen die Produktions- und Transaktionskosten sinken.

Unter Atmosphäre werden politische, soziale und rechtliche Einflüsse auf die Kosten verstanden.

Williamson definiert deshalb als Ziel der Gestaltung von Transaktionen, Unsicherheitsprobleme zu minimieren und Schutzvorkehrungen gegen opportunistisches Verhalten zu treffen.

Anwendungsbereiche

Anwendungsbereiche für die Transaktionskostentheorie sind z.B. Make-or-Buy-Entscheidungen, Internationalisierungsstrategien multinationaler Unternehmen und die Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen.

Institutionelle Arrangements

Das Ergebnis der Transaktionskostentheorie ist, dass es für unterschiedliche Situationen bzw. Investitionen, unterschiedliche Organisationsformen genutzt werden müssen. Wenn es keine spezifischen Investitionen gibt und die vereinbarten Leistungen leicht mess- und kontrollierbar sind, wir die Organisationsform des Marktes gewählt (z.B. Kaufvertrag). Die Form der Hierarchie wird bei spezifischen Investitionen und Leistungen die schwer mess- und kontrollierbar sind gewählt, da es hier einen hohen Anreiz und viele  Möglichkeiten für opportunistisches Verhalten gibt. In der Realität gibt es die reine Ausprägung der beiden Formen eher selten, meist wird ein Hybrid aus beiden gewählt (z.B. Verträge mit Garantieklauseln). Mit zunehmender Spezifität und Verhaltensunsicherheit werden hierarchische Formen effizienter ggü. Marktformen.

Kritische Würdigung

Die Transaktionskostentheorie hilft zu erklären, warum es überhaupt Organisationen gibt, und verdeutlicht, weshalb es in manchen Situationen besser ist, bestimmte Arten von Transaktionen in bestimmten institutionellen Arrangements abzuwickeln und zu organisieren. Durch die gemeinsame Betrachtung der Produktions- und Transaktionskosten wird immer die effizienteste institutionelle Lösung zum Durchführen einer Transaktion ausgewählt, somit sind die Vorteile einer Lösung und nicht die Höhe der gesamten Transaktionskosten ausschlaggebend.

Negativ zu sehen ist, dass äußere relevante Einflussfaktoren, wie z.B. die Machtverteilung der beiden Transaktionspartner, außer Acht gelassen werden. Ebenso stellt sie keinen Zusammenhang zwischen Transaktionen her. Die Beschreibung der institutionellen Arrangements stellt sich als sehr einfaches Konzept dar und kann nur wenige Alternativen voneinander abgrenzen. Desweiteren ist die Opportunismusannahme fraglich, da Transaktionen und die Transaktionspartner in sozialen Beziehungen eingebettet sind und solche Beziehungsdimensionen in der Theorie vernachlässigt werden. Hier muss auch die Risikoneutralität relativiert werden, da die Annahme das bei Vertragspartner das gleiche Risiko tragen realitätsfern ist. Auch wird das Handeln der Wirtschaftssubjekte auf die Minimierung der Transaktionskosten reduziert.

 


 

Literatur

  • Die Transaktionskostentheorie im Überblick,  von Ingo Schwartzer
  • Die Transaktionskostentheorie der neuen Institutionenökonomik, von Peter Eimers,Robert Stamm

Weblinks